Röttiser Dorfgemeinschaft e.V.

Wir pflegen das Brauchtum

Röttis ist seit 1969 ein Teil von Jößnitz, aber zugleich auch ein besonderer Dorfteil geblieben. Das kleine Dorf liegt am westlichen Rand des malerischen Elstertals. Es hat eine reichhaltige und lange Ortsgeschichte – im Jahr 2019 feierten die Röttiser ihr 775-jähriges Ortsjubiläum.

Vor Ort leben rund 50 Einwohner, die fast alle Mitglieder im ansässigen Dorfverein – der Röttiser Dorfgemeinschaft e. V. – sind. Der Röttiser Dorfverein wirkt hier mittlerweile seit 24 Jahren. Durch ihn wird das Dorfleben seit dem maßgeblich gestaltet. Er arbeitet generationenübergreifend und setzt sich jedes Jahr konkrete Ziele zur Brauchtumspflege sowie zu Erhalt
und Ausbau der Infrastruktur im Ort. Dabei werden alle Mitglieder, je nach ihren Möglichkeiten, einbezogen. Das schafft ein nachhaltiges Gemeinschaftsgefühl im Dorf, bei dem nicht zwischen Alt- und Neueingesessenen unterschieden wird. Der Verein bewahrt, gestaltet und vermittelt zugleich die Ortsgeschichte an die nachkommende Generation sowie an Gäste, die als
Wanderer oder über den Elster-Radweg ins malerische Röttis kommen. Der Dorfverein ist das Herzstück eines vitalen Dorflebens in Röttis und trägt den Namen „Dorfgemeinschaft“ deshalb völlig zu Recht. Nachfolgend sollen einige Beispiele für die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft in Röttis erwähnt werden:

Der Erhalt und der Ausbau der Schimmelschen Scheune
Der Röttiser Dorfverein ist in besonderer Weise der Dorfgeschichte und Heimatkunde verbunden. Deshalb war auch die „Rettung der Schimmelschen Scheune“ der Gündungsimpuls für den Verein. Im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms wurde 1999 die Anfang des letzten Jahrhunderts erbaute, denkmalgeschützte Scheune grundlegend saniert und vor dem Verfall bewahrt. Seitdem widmet sich der Verein dem weiteren Ausbau und dem Erhalt dieses neuen Mittelpunktes
im Ort. Der Verein hat hier seinen Sitz und stellt die Räumlichkeiten auch ortsübergreifend zur Verfügung. Durch den Verein wurde die Scheune in den Folgejahren weiter ausgebaut. Einzelne Projekte waren die Außenterrasse mit Dachvorsprung, die Verlegung eines Steinfußbodens, ein Treppenaufgang zur Empore der Tenne, eine Feuertreppe an der Außenseite, später
ein Außengrill an der Terrasse. Im Jahr 2010 wurde die Tenne im Scheunenhauptteil durch einen inneren Übergang miteinander verbunden und kann somit auf beiden Seiten des Mittelaufgangs für größere Veranstaltungen genutzt werden.
Wabenplatten verlegte man vor dem Wirtschaftstrakt, um nicht mehr durch Pfützen laufen zu müssen. Eine Überdachung für den Eingang zum Vereinsraum wurde geschaffen. Die seit mehr als 18 Jahren laufenden kontinuierlichen Erhaltungs- und Ausbauarbeiten des Röttiser Dorfvereins haben eine neue Attraktion im Dorf geschaffen. Die Dorferneuerung und die Belebung der kleinen Ortschaft ist damit unmittelbar verbunden.

Impulse für Heimatkunde und Geschichtsarbeit
Die Röttiser Dorfgemeinschaft trägt auch zur Dokumention und Erforschung der Ortsgeschichte bei. Mehrere Ortschronisten haben die Entwicklung von Röttis seit vielen Jahren regelmäßig in Wort und Bild dokumentiert. Die Berichte werden im Verein aufbewahrt. Im Jahr 1994 wurde erstmalig eine Ortschronik Röttis als Broschüre publiziert. Im Jubiläumsjahr 2019 konnte
nach umfangreichen Recherchen eine überarbeitete und erweiterte „Chronik Röttis 1244 -2019“ als Buch veröffentlicht werden. Insbesondere die Forschungsarbeiten zum untergegangenen Rittergut Röttis haben dabei in der DDR tabuisierte Teile der Ortsgeschichte freigelegt, neu beleuchtet und für die Öffentlichkeit faktisch wiederentdeckt. Der Verein hat darüber hinaus Röttis auch digital zugänglich gemacht. Die Webseite www.röttiserdorfgemeinschaft.de berichtet nicht nur über das reichhaltige Vereinsleben vor Ort. Hier findet man unter anderem auch viel Interessantes über die Bergbaugeschichte sowie über Kunst und Malerei in Röttis.

Ausbau der Infrastruktur und Denkmalpflege
Der Röttiser Dorfverein widmet sich in besonderer Weise dem auch für den Tourismus wichtigen Infrastrukturausbau.
Dies geht mitunter auch über die Ortsgrenzen hinaus. Hier sollen nur einige Beispiele benannt werden:

Rettung und Weihe der Krone auf dem Friedrich-August-Stein
siehe auch: Restauration & Pension Friedrich August Stein
Der Friedrich-August-Stein ist ein begehbarer Felssporn mit wunderschönem Tal- und Brückenblick. Er ist seit ewigen Zeiten mit einer großen schmiedeeisernen Krone versehen und der wichtigste Aussichtspunkt am westlichen Elstertal. Mehrfach war diese Sehenswürdigkeit verfallen oder bestohlen worden. Im Jahr 2001 mobilisierte die Röttiser Dorfgemeinschaft zahlreiche Sponsoren, sammelte Gelder und leistete über 100 Arbeitsstunden, um den Eisenträger und den Bodenbelag zum Felsvorsprung zu sichern. Die Krone kam wieder auf den Auguststein! Seitdem werden in guter Kooperation mit der Umweltbehörde des Vogtlandkreises die Sichtachsen am Friedrich-August-Stein regelmäßig freigeschnitten und diese Attraktion für den Tourismus bewahrt.

Pflanzung der Dorflinde in Röttis
Im Jahr 2015 musste im Röttiser Zentrum, in der Nähe des Löschteiches, in Folge der Trockenheit im Klimawandel die sehr alte Eiche mit einem Umfang von 134 cm gefällt werden. Ein Jahr später entschied der Röttiser Dorfverein einen neuen Baum zu pflanzen – eine Winterlinde – und setzte dazu einen Gedenkstein. Die Linde wurde in die persönliche Pflege einzelner Vereinsmitglieder gegeben und gedeiht seitdem prächtig.

Sicherung eines Wanderweges durch neue Holz-Brücke über den Bach
2018 haben fleißige Vereinsmitglieder eine neue Brücke über einen kleinen Bach errichtet, der von der Röttiser Flur aus ins Elstertal reicht. Diese Fußgängerbrücke ist wichtig. Sie sichert eine Verbindung vom Elsterwanderweg zur Elstertalbrücke. Da seitens der Stadt Plauen keine Verpflichtung zum Erhalt bzw. zur Instandsetzung besteht, hat der Verein die Initiative ergriffen.

Rettung des Trafohäuschens und Ausbau zum Info-Punkt Rittergut
Das alte Trafohäuschen unterhalb des Röttiser Eisenbahnviadukts war schon in der DDR in einem ziemlich maroden Zustand. Als kombinierte und bei seiner Errichtung hochmoderne Transformations- und Pumpstation des alten Rittergutes stand das Haus seit den 90er Jahren unter Denkmalschutz. Nun drohte der endgültige Verfall. Im Jahr 2019 begann der Röttiser
Dorfverein mit einem Projekt zur Rettung des Trafohäuschens und zu dessen Verwendung als Info-Punkt für das untergegangene Rittergut Röttis. Der Verein war erfolgreich. Er wurde mit der Projektidee im Wettbewerb „simul+“ des Freistaates Sachsen ausgezeichnet, warb Denkmalschutzmittel sowie Spenden ein und konnte schließlich, trotz enorm gestiegener Baupreise, das Projekt durch massive Eigenleistungen im Jahr 2022 vollenden. Wer Alt und Neu virtuell vergleichen will, kann dies noch heute auf der Vereinswebseite tun. Der Info-Punkt Rittergut Röttis ist heute eine Attraktion
am vorbeilaufenden Elster-Radweg und wird auch touristisch beworben.

(Quelle: UDHZ Broschüre Wir für Jößnitz e.V.)



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